Kompetenznetz Depression

Laut Schätzungen der WHO (World Health Organisation) wird die Depression in den nächsten Jahren Volkskrankheit Nummer 1 werden. Schätzungen zufolge leiden zur Zeit etwa 4,5 Millionen Bundesbürger an Depressionen. Viele Menschen quälen sich, weil sie nicht informiert sind.

Zur Verbesserung dieser Situation dienen diese Informationen.

Teilnehmende Institutionen bisher (Stand Oktober 2004)

Zoar-Werkhaus für psychisch Kranke
Rheinhessen-Fachklinik
Gesundheitsamt
Gewerkschaft
Psychiatrie-koordinator
Polizei
DRK Kreisrankenhaus Alzey
Apotheken
Altenheime
Schulen
Krisentelefon
Krankenkassen
Beratungs-und Koordinierungsstellen
Kirchen
Ärzteverein
Ordnungsamt
Landes-verband Betroffene
Allgemeinärzte
Niedergelassene Psychiater und Psychotherapeuten
Landesverband Angehörige
Hilfsverein Alzey
Diakonie, Caritas, Hilfsverein
Sozialstationen
Stadtkrankenhaus Worms

Wo findet man Rat und Unterstützung?

Krisentelefon: 0180 / 200 08 42

1. Bei ihrem Hausarzt, dem Arzt Ihres Vertrauens
2. Beim niedergelassenen Psychiater und Psychotherapeuten
3. In der Rheinhessen – Fachklinik Alzey, dem für Sie zuständigen Fachkrankenhaus
4. Bei den Beratungsstellen im Kreis
5. Bei den Beratungsstellen im Kreis
6. Beim Krisentelefon für psychisch kranke Menschen und deren Angehörige
– Mo bis Fr von 19:00 Uhr bis 24:00 Uhr
– Sa, So und an Feiertagen von 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Telefon-Nr.: 01 80 – 2 00 08 42, 0,06 Euro pro Gespräch

Was ist eine Depression?

Der Fachbegriff „Depression“ beschreibt einen Zustand seelischer Bedrücktheit – und oft auch körperlichen Leidens, der den gesamten Organismus und alle Lebensbereiche umfassen kann. Körperliches Wohlbefinden, Gefühlswelt, Lebenswille und Arbeitskraft sind gleichermaßen von den Folgen dieser Erkrankung betroffen.

Bedrücktheit und Stimmungstiefs sind normaler Bestandteil unseres Lebens und den meisten von uns aus eigener Erfahrung bekannt. Mit einer Depression haben solche Zustände jedoch nichts zu tun.

Wenn Bedrücktheit und Stimmungstiefs länger anhalten, immer häufiger auftreten und bald das gesamte Verhalten beherrschen, kann dies auf das Vorliegen einer Depression hindeuten. Die endgültige Diagnose kann jedoch nur ein Arzt stellen.

Nicht selten liegen aber auch scheinbar rein körperlich begründete Schmerz- und Spannungszustände wie Kopfschmerzen, Verkrampfungen im Brustkorb, Bauch oder Gliedern vor, die nur von Spezialisten als depressiv bedingt erkennbar sind.

Anders als ein psychisch gesunder Mensch, findet der Depressive nicht selbst aus dieser seelischen Störung heraus. Die Depression ist deshalb, genauso wie organische Krankheiten, als ernsthafte Erkrankung einzustufen und bedarf somit einer ärztlichen Behandlung.

Welches sind die Symptome?

Bei der Stellung der Diagnose „Depression“ richtet sich der Arzt nach folgenden typischen Symptomen:

Spannungs- bzw. Angstgefühle und Hilflosigkeit>
Vernachlässigung von Tätigkeiten, die früherSpaß gemacht haben (Hobbies, Sport etc.)>
Schlafstörungen, wie frühes Erwachen, schon lange vor der üblichen Weckzeit, aber auch ein übermäßiges Schlafbedürfnis>
Fehlendes Selbstwertgefühl oder unbegründete Schuldgefühle>
Verminderte Konzentrationsfähigkeit>
Energieverlust bis zur totalen Erschöpfung>
Unruhe, Rastlosigkeit oder verminderte Aktivität>
Selbstmordgedanken und Grübeln>
Antriebstörung, fehlender Schwung, oft vor allem morgens>
Körperliche Beschwerden wie z.B. Kopf-, Bauch-, Glieder-, Herz-, Gelenk-, oder Kreuzschmerzen>
Sexuelle Funktionsstörungen

Wie behandelt der Arzt?

Depressive Erkrankungen werden im allgemeinen behandelt:

medikamentös mit sogenannten Antidepressiva
seelisch schützend durch Gespräche oder in bestimmten Fällen durch eine langfristige Psychotherapie

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Wirkung, sowohl der medikamentösen als auch der psycho-therapeutischen Behandlung nicht sofort einsetzt. Die Dauer der Behandlung ist sehr unterschiedlich und liegt zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.

Was ist eine Depression nicht?

1. Eine Depression ist nichts dessen man sich schämen muss
2. Ein an Depression Erkrankter ist kein Versager
3. Die Depression ist keine Befindlichkeitsstörung, bei der man sich „nur einmal“ zusammennehmen muss. In der Regel kommt man aus einer Depression ohne Hilfe nicht heraus

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Titel: Depression 100 Fragen und 100 Antworten
Autor: Pierre Dinner
Verlag: Hans Huber Verlag
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