Nachtvorlesung zum Thema Demenz in voll besetztem RFK-Tagungszentrum in Alzey

Autor: Allgemeine Zeitung Alzey

Wie heißt das gelbe Ding in der Obstabteilung des Supermarkts noch mal? Begriffe, die einem nicht mehr einfallen. Dinge, die man sich nicht mehr merken kann. Wege, die man nicht mehr findet. In Deutschland leiden zirka 1,4 Millionen Menschen an Demenz. Ein Thema, das auf den Nägeln brennt, wie das proppenvolle Tagungszentrum der Rheinhessen-Fachklinik (RFK) bei der jüngsten Nachtvorlesung von Gesundheitszentrum und Allgemeiner Zeitung belegte – und es waren nicht nur ältere Menschen, die den Ausführungen der Referenten lauschten und, ermuntert von Moderator Dr. Friedel Rohr, Fragen stellten.

Alzheimer am häufigsten

„Durch eine frühe Diagnostik kann die Selbstständigkeit des Patienten länger erhalten werden“, stellte Prof. Dr. Andreas Fellgiebel fest. Der an der Klinik für Psychiatrie und Physiotherapie der Universitätsmedizin Mainz tätige Mediziner konnte den Zuhörern zwar keine Hoffnung auf einen raschen Durchbruch in der pharmazeutischen Forschung machen – nach wie vor ist Demenz nicht heilbar –, doch könne man therapeutische Erfolge erzielen. Entscheidend ist das frühe Erkennen der Krankheit. Alzheimer sei mit rund 70 Prozent die am häufigsten auftretende Form von Demenz. Grundsätzlich, so Fellgiebel, ist das Lebensalter bei Demenz der größte Risikofaktor. Liegt die Demenzrate in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen bei unter zwei Prozent, steigt sie bei den über 80-Jährigen auf 20 Prozent an. „Das heißt, jeder Fünfte über 80 erkrankt an Demenz“, verdeutlichte Fellgiebel.

Bei auftretenden Symptomen wie etwa Vergesslichkeit oder Orientierungslosigkeit sollte man sich untersuchen lassen. Allerdings müssen die auftretenden Anzeichen nicht bedeuten, dass man auch tatsächlich Demenz hat. Altersdepression ist etwa eine der Krankheiten, die ähnliche Symptome haben. Abgesehen davon gebe es auch einen ganz normalen Alterungsprozess mit Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. „Die Verlangsamung der Hirnprozesse sind auch der Grund dafür, dass Michael Schuhmacher nicht mehr Weltmeister geworden ist“, merkte der Mainzer Mediziner an. Er hält, das machte er auf Nachfrage Rohrs deutlich, wenig von der präventiven Kraft der von der Gesundheitsindustrie angepriesenen Vitalpräparate: „Ein Glas Rotwein am Abend bringt mehr als Ginkgo 240 Milliliter.“

Siehe bitte auch Originallink der Allgemeinen Zeitung Alzey: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/alzey/13640124.htm

Der Vortrag von Herrn Prof. Fellgiebel kann auch heruntergeladen werden und zwar im Downloadbereich dieser Homepage auf der Startseite oben in der Mitte oder direkt über den Link http://www.gn-az.de/files/pdf/fellgiebel_demenz_diagnostik_alzey.pdf

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