Info zur Gesundheitsuntersuchung (Check up)

Im Rahmen der Kostendämpfungsmaßnahmen wurde der Leistungsumfang der Gesundheitsvorsorgeuntersuchung für Erwachsene ab dem 36. Lebensjahr (sog. Check-up) seit dem 01.04.99 erheblich reduziert: Nicht mehr enthalten ist z. B. das EKG, die Laboruntersuchungen wurden auf 3 Leistungen reduziert.
Damit ist der Leistungsumfang auf eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Vorgehensweise im Sinne der Volksgesundheit ausgerichtet und nicht auf die individuelle Früherkennung möglichst vieler behandelbarer Erkrankungen. Die gesetzliche Krankenkasse darf Kosten für weiterführende Untersuchungen ohne vorbestehenden Krankheitsverdacht also nicht übernehmen.

Andererseits gibt es eine Reihe von Erkrankungen, die früh erkannt werden können und bei denen eine frühe Behandlung großes Leid verhindern kann.

Was bleibt also zu tun?
Die gesetzlich vorgegebenen Untersuchungen können durch sinnvolle Ergänzungen erweitert werden, allerdings muss der Arzt diese Leistungen privat berechnen. Eine Kostenerstattung durch die Krankenkasse im Nachhinein, alsi wenn doch eine Erkrankung festgestellt wird, mit der man nicht gerechnet hat, bleibt ausgeschlossen, weitere erforderliche Untersuchungen und Behandlungen sind dann allerdings wieder Kassenleistung.

Welche Untersuchungen sind empfehlenswert?
Das richtet sich nach dem persönlichen Risiko für bestimmte Erkrankungen, nach den vorbekannten Erkrankungen sowie Ihrem persönlichen Gesundheitsbewusstsein und Ihren speziellen Wünschen.

  1. Generell sind das EKG bzw. das Belastungs-EKG zu empfehlen, insbesondere, wenn noch nie ein EKG geschrieben wurde. Im Falle von Herzbeschwerden ist dann die Diagnostik durch die Vergleichtsmöglichkeit mit dem Vorbefund erheblich erleichtert.
  2. Ebenfalls – und dies insbesondere bei Rauchern – ist die Messung der Lungenfunktion wichtig.
  3. An Laboruntersuchungen sin die Bestimmung der Blutsenkung, der „Leberwerte“ und die Auswertung des Blutbildes sicher sinnvoll, eventuell ergänzt, um weitere Parameter zum Immunsystem, z. B. die Immunglobuline oder auch den Tuberkulintest.
  4. Als Ergänzung zum Blutzucker un dem Gesamtcholesterin ist zur Erfassung des individuellen Risikos für Gefäßerkrankungen eine Erweiterung um bekannte Risikofaktoren erforderlich: HDL- und LDL-Cholesterin und die Triglyceride, eventuell auch Lipoprotein A und Homocystein, besonders dann, wenn in der Familie Gefäßleiden bekannt sind.
  5. Zur Krebsfrüherkennung beim Mann ist die Bestimmung des Prostatawertes (PSA) ein Schritt zur echten Früherkennung, d. h., schon bevor ein Knoten tastbar ist, kann dieser Wert ein besonderes Risiko anzeigen.
  6. Denkbar ist die Untersuchung der Oberbauchorgane mit Ultraschall, um Leber- und Nierenerkrankungen früh erkennen zu können
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Diese Leistung wird angeboten von:

Dr. med. Friedel Rohr