Autor: Allgemeine Zeitung Alzey
Klimawandel fördert Allergien
Dr. Boris Haxel referiert im S-Forum über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Allergische Erkrankungen haben in den letzten Jahrzehnten europaweit deutlich zugenommen. Unter dem Titel „Allergie: Was ist das eigentlich? Hilft impfen?“ referiert Dr. Boris Haxel, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie an der Universitätsklinik Mainz im S-Forum am Mittwoch, 5. März, um 19 Uhr im Rahmen der Alzeyer Nachtvorlesung. Organisator ist das Gesundheitsnetz Alzey (GN), präsentiert wird die Veranstaltung von der Allgemeinen Zeitung.
Herr Haxel, was sind die Ursachen für die Zunahme von allergischen Erkrankungen?
Als Ursachen für die Zunahme gelten der Klimawandel mit einer Verlängerung der Blühzeit verschiedener Baum- und Gräserpollen, die Belastung der Luft durch Schadstoffe wie zum Beispiel Dieselrußpartikel und meteorologische Phänomen wie „Ferntransporte“. Auslöser von Inhalationsallergien mit Relevanz in Deutschland sind vor allem Gräser- und Roggenpollen, Baumpollen – insbesondere Birke – aber auch Kräuter, Hausstaub- und Vorratsmilben, Schimmelpilze und Tierhaare.
Was sind typische Symptome?
Neben Fließschnupfen und Niesreiz vor allem Nasenatmungsbehinderung sowie Augentränen, Kurzatmigkeit, sogar bis zum Asthma, gegebenenfalls auch Kopfschmerzen oder trockene Schleimhäute, aber auch Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Konzentrationsmangel und Leistungsknick.
Wie lässt sich eine Allergie feststellen und was lässt sich dagegen tun?
Allergien können insbesondere anhand der Patientenanamnese, durch Haut- und Bluttests und durch eine Provokationstestung nachgewiesen werden. Als therapeutische Optionen stehen die Meidung von allergieauslösenden Stoffen, symptomatische Therapien mit Antihistaminika und Kortison-Nasensprays sowie die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) zur Verfügung. Letztere ist die einzig kausale Therapie einer Allergie, muss aber regelmäßig und über mindestens drei Jahre durchgeführt werden.
Was raten Sie Patienten, bei denen keine Allergie nachgewiesen werden kann, die aber trotzdem Beschwerden haben?
Dann müssen andere Erkrankungen der oberen Atemwege, insbesondere im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen ausgeschlossen werden. Dazu gehören anatomische Veränderungen, chronisch entzündliche Erkrankungen sowie andere Reizzustände der Nasenschleimhäute.
Originalartikel siehe auch http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/alzey/alzey/klimawandel-foerdert-allergien_13914585.htm vom 28.02.2014