In schwerster Stunde begleiten – Hospizverein: Neuer Kurs zur Ausbildung freiwilliger Helfer wird angeboten

Hospizverein: Neuer Kurs zur Ausbildung freiwilliger Helfer wird angeboten

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HOSPIZVEREIN Neuer Kurs zur Ausbildung freiwilliger Helfer wird angeboten

Leben bis zuletzt. Der Hospizverein „Dasein“ hat sich auf die Fahnen geschrieben, Schwerstkranken oder Sterbenden bis zum letzten Augenblick ein Leben in Würde zu ermöglichen. Jetzt ist der Verein auf der Suche nach neuen Helfern, die sich in einem Basisseminar zu ehrenamtlichen Sterbebegleitern ausbilden lassen.
„Vor zwei Jahren haben wir schon einmal ausgebildet“, erinnert sich Hiltrud Regner. Alles in allem zwölf Kursteilnehmer seien seinerzeit zusammengekommen, neun davon sind heute noch als Hospizhelfer tätig. „Wenn wir wieder so ein Ergebnis erzielen würden, wären wir zufrieden“, meint die Hospizschwester. Schließlich seien die freiwilligen Sterbebegleiter heute mehr gefragt als je zuvor. „Der Hintergrund ist, dass viele Menschen zu Hause sterben wollen“, erklärt Regner. Für die Angerhörigen komme es also „darauf an, dass sie wissen, es ist jemand da, der hilft“.
Geschult werden die Hospizhelfer ab September, in vier zweitägigen Seminaren, in denen die wichtigsten Aspekte der Sterbebegleitung vermittelt werden.
Zwei, drei Stunden Zeit pro Woche sind notwendig
Vorkenntnisse werden dabei nicht benötigt, betont Gerda Pusch, 2. Vorsitzende des Hospizvereins. „Unsere Ehrenamtlichen kommen aus allen Altersstufen, aus allen Schichten und haben die unterschiedlichsten Berufe.“ Mitbringen müssten die Interessenten lediglich „zwei, drei Stunden Zeit pro Woche“, in denen sie einen Patienten ihrer Wahl betreuen.
Dass die Hospizhelfer nicht willkürlich Patienten zugeteilt werden, sondern sich mit Angehörigen und Betroffenen nach dem ersten Kennenlernen individuell abstimmen, gehört zum Konzept des Hospizvereins. „Wir wollen einfach schauen, dass die Chemie stimmt“, meint Ulli Koblischeck, die mit Regner und Pusch im Dasein-Vorstand aktiv ist. Folgerichtig hätten die Helfer, egal ob in einem Altenheim, einem Krankenhaus, einer Palliativstation oder im privaten Umfeld, „nur einen einzigen Patienten, den sie betreuen“. Konkret, sagt Hiltrud Regner, die für den ersten Kontakt zwischen Patienten und Hospizverein zuständig ist, „mache ich den Erstbesuch, nachdem wir eine Anfrage bekommen haben“. Anschließend gehe es darum festzustellen, welche Form der Betreuung gebraucht wird und wer von uns dafür passen könnte“. Dann steht ein weiterer Besuch, dieses Mal mit dem infrage kommenden Hospizhelfer auf dem Programm, bevor „das Programm oder die Termine abgestimmt werden und die eigentliche Betreuung losgeht“.
Um zu verhindern, dass die „durchaus vorhandene“ psychische Belastung nicht zu groß werde, „verpflichten sich unsere Helfer zunächst für ein Jahr und können dann immer wieder neu entscheiden, ob sie weitermachen oder eine Pause machen, bevor sie wieder einsteigen“, versichert Koblischeck. Zusätzlich sei sichergestellt, „dass sie nach dem Ende einer Betreuung“, also dem Tod ihres Patienten, „eine Auszeit nehmen können“. Hinzu kommen regelmäßige Gruppentreffen, in denen die Helfer betreuungsrelevante Themen mit Psychologen oder Sozialarbeitern besprechen können, sowie Fachvorträge, die ebenfalls in regelmäßigen Abständen im DRK-Krankenhaus stattfinden.
Bezahlen müssen die Ehrenamtlichen ihre Ausbildung selbst. 590 Euro werden für das Seminar fällig. „Auf den ersten Blick ein hoher Preis“, räumt Gerda Pusch ein, allerdings seien die Kosten für die künftigen Sterbebegleiter steuerlich absetzbar „und stehen auf jeden Fall in Relation zur angebotenen Ausbildung“. Zudem könne sie auch im privaten Bereich wertvoll sein, glaubt Regner, „zum Beispiel wenn die eigenen Eltern älter werden.

HOSPIZHELFER-AUSBILDUNG
Die Ausbildung der freiwilligen Hospizhelfer findet im Rahmen eines Basisseminars statt. Das Seminar beginnt am Samstag, 10.09.2011 und besteht aus acht Unterrichtseinheiten, die jeweils samstags und sonntags, zwischen 10 und 18 Uhr im DRK-Krankenhaus, Kreuznacher Straße 7 – 9, stattfinden.

Die Teilnahmegebühr beträgt 590 Euro. Eine Ratenzahlung ist möglich.

Wer Interesse hat, kann sich unter Telefon 0175/7284554 oder per E-Mail an hospiz@drk-kh-alzey.de anmelden.

Der Hospizverein „Dasein“ ist in Alzey, der VG Alzey-Land, der VG Wöllstein und der VG Wörrstadt aktiv. Neben der Betreuung von Sterbenden sorgen die Hospizhelfer dafür, dass Angehörige entlastet werden.

Weitere Informationen auch unter: http://www.hospizverein-dasein.de/

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