Glücksfall für die Patienten

Autor: Frau Brauer, Diakonisches Werk in Hessen und Nassau, Alzey

Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Krankenschwester in dem Krankenhaus, in dem sie geboren wurde, Pflegedirektorin wird. Anders Astrid Germann, die gestern im DRK-Krankenhaus offiziell in ihr neues Amt eingeführt wurde. Die Ober-Flörsheimerin wurde vor 49 Jahren im damaligen Kreiskrankenhaus in der Kreuznacher Straße geboren und trat 1981 als Schwesternschülerin in dessen Dienst ein.

Weiter auf Station tätig

Am Ende einer bewegten Feierstunde stellte die neue Pflegedirektorin fest: „Ich habe vor der vor mir liegenden Herausforderung großen Respekt, aber ich freue mich auf die neue Aufgabe.“ Bislang war Astrid Germann bereits als stellvertretende Pflegedienstleiterin tätig, leitete gleichzeitig die Pflege auf der Palliativstation. Der von ihr personell und inhaltlich mitkonzipierten Station will sie auch in ihrem neuen Amt einen Teil ihrer Arbeitszeit widmen. „Krankenschwester zu sein, macht mir Freude. Ich brauche den täglichen Patienten- und Teamkontakt“, unterstrich sie.
Dass sie auch in ihrem neuen Amt Akzente setzen will, wie sie dies bereits in den vielfältigen Positionen und Aufgabengebieten des Hauses schon getan hat, machte Astrid Germann bereits beim Antritt in ihrer Position zum 1. August deutlich. Seither findet nämlich jeden Morgen um 8 Uhr eine viertelstündige Frühbesprechung des Pflegepersonals statt. „Hier werden wichtige Fakten des Tagesablaufes besprochen“, freut sich Astrid Germann, dass das neue Projekt nach sechs Wochen als installiert gilt und seinen Zweck erfüllt: Qualitätsverbesserung und Zeitersparnis.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Bundestagswahlkampfes appelierte sie an die Politik, den Pflegekräftemangel wirksam zu bekämpfen: „Von besonderer Wichtigkeit ist eine angemessene Bezahloung in einem anspruchsvollen Beruf“. Oberin Leonore Galuschka von der DRK-Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar zeigte sich „stolz und froh“, dass Astrid Germann, deren Leistungsfähigkeit sie seit 10 Jahren verfolgt, nun „an der richtigen Stelle“ angekommen sei. „Ein solcher Schritt erfordert viel Vertrauen“, stellte die Oberin fest. Die Qualitäten und Eigenschaften der neuen Pflegedirektorin entsprächen in vollem Unfang den Grundsätzen des DRK.
Der Kaufmännische Direktor, Michael Nordhoff, bezeichnete die Berufung Astrid Germanns als „Glücksfall für die Patienten“. Er verlas ein Grußwort der früheren Pflegedirektorin Pia Schmitt, in der diese Astrid Germann bescheinigt, beruflich immer wissbegierig, fachkompetent und kollegial zu sein.
1999 hat Astrid Germann die pflegerische Abteilungsleitung der Inneren Medizin übernommen, seit 2007 ist sie im Vorstand der DRK-Schwesternschaft und seit dreieinhalb Jahren stellvertretende Pflegedienstleiterin. In der Abteilungsleitung folgen ihr Andrea Brück und Barbara Warken nach.
Dass es kein Zufall gewesen sei, dass der Aufsichtsrat dem Vorschlag der Oberin folgte, Astrid Germann zu berufen, unterstrich Thomas Wels, Stellvertretender Geschäftsführer der DRK-Krankenhaus GmbH Rheinland-Pfalz. Sie habe in den vergangenen 32 Jahren ihre Qualität als Schwester und Führungskraft unter Beweis gestellt.

Spende für Krankenhaus

In seinen 16.482 Tagen in Diensten des Hauses habe er fünf Pflegedirektorinnen und -direktoren erlebt, stellt Dr. Karl von Blohn, Ärztlicher Direktor, fest. „Wir können mit der Entscheidung gut leben“, stellte er mit Blick auf die Berufung Astrid Germanns fest. Sehr persönliche Worte fanden Ellen Egelhof und Dieter Geselle sowie RFK-Pflegedirektor Frank Müller als langjährige Weggefährten.
Zu Beginn der Feierstunde, die musikalisch vom Billy Crash Duo umrahmt wurde, überreichte Edgar Held, früherer Patient des Hauses, 2.500 Euro. Insgesamt hat Held damit 13.500 Euro an das Krankenhaus gespendet.

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