11.07.2003
Bei einem Spaziergang durch den Wald – auch mit dem Hund – sollten die normalen Wege nicht zu verlassen werden, d. h. nicht durchs Gestrüpp streifen, denn nur dort können die Zecken auftreten. Sie fallen – auch wenn sich das Vorurteil immer noch hält – nicht vom Baum. Vorsichtshalber sollten auch lange Hosen mit Socken getragen werden, d. h. auf keinen Fall mit kurzen Hosen und Sandalen durch den Wald streifen. Zecken können Kleidung nicht durchdringen.
Im Hundefell können sich nach einem Spaziergang Zecken befinden, die noch nicht gebissen haben, sich noch nicht festgesaugt haben. Nach einem solchen Spaziergang mit Ihrem Hund können die locker im Fell sitzenden Zecken auf die Menschen wechseln und zubeißen. Deshalb sollte man einen Hund immer gründlich z. B. mit Bürste oder Kamm nach einem Waldspaziergang nach Zecken absuchen. Wenn man in einem FSME-Gebiet wohnt (Rheinhessen ist bisher FSME-frei!), kann es immer wieder vorkommen, dass Ihr Hund durch das Gelände streift und nicht jedes Mal auf Zecken untersucht werden kann. Dann ist vorsichtshalber die FSME-Impfung zu empfehlen. Bei einem Zeckenbiss muss diese so schnell wie möglich entfernt werden. Hierfür nehmen Sie eine Pinzette und setzen sie direkt über der Haut an, um ihren Kopf herauszuhebeln. Versuchen Sie dabei den Körper nicht zu quetschen und verwenden Sie auf keinen Fall öl oder Klebstoff. Denn im Todeskampf drückt die Zecke ihr Speichelsekret, in dem sich Krankheitserreger (z. B. Borrelien befinden), in die Haut. Um eine Borreliose (= bakterielle Infektion durch die Borrelien, -> spezielle Bakterien – Verbreitung bundesweit, auch in Rheinhessen) zu verhindern, ist es heute durchaus vertretbar, einem Menschen nach einem Zeckenbiss ein Antibiotikum zu geben, z. B. 200 mg Doxycyclin. Der positive Effekt wurde in entsprechenden Studien nachgewiesen. Auf jeden Fall muss ein Antibiotikum über mindestens vierzehn Tage gegeben werden, wenn sich nach einem Zeckenbiss eine größere Hautrötung zeigt und/oder grippeähnliche Beschwerden auftreten.