23.08.2004
Der Begriff Tinnitus kommt ursprünglich aus dem Lateinischen (tinnire) und bedeutet übersetzt „klingeln“. Rund 2.5 Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen. Jedes Jahr kommen noch 250 000 Patienten hinzu. Sie alle hören ein Summen, Rauschen oder Pfeifen, obwohl es keine externe Geräuschquelle gibt. Besonders wenn es still ist, wird der Ton im Ohr zur Qual. Obwohl Tinnitus mittlerweile den Status einer Volkskrankheit erreicht hat, stellt dieser für die Medizin eine große Herausforderung da. Bei Tinnitus handelt es sich nämlich um ein Symptom, das insgesamt auf rund 150 Grunderkrankungen hindeuten kann. Ärzte vermuten, dass unter anderem Stress, Lärm, Bluthochdruck, ein Hörsturz oder eine Halswirbelblockade zu den Auslösern gehören können. So bald Sie ein störendes Geräusch wahrnehmen, für das es keine logische Erklärung in Ihrer Umgebung gibt, sollten Sie Ihren HNO-Arzt aufsuchen. Denn umso schneller Sie reagieren, desto größer sind die Chancen auf eine Heilung. Durchblutungsfördernde Mittel und die Sauerstofftherapie haben sich hierbei bewährt. Aber nach etwa drei Monaten „erinnert“ sich das Gehirn von alleine an das Geräusch und produziert es sozusagen selbst. Dann wird das Leiden chronisch. Auch in solchen Fällen gibt es Hilfe: Das Prinzip der Tinnitus-Retraining-Therapie (to retrain kommt aus dem Englischen und heißt umtrainieren) ist, den quälenden Ton in ein Geräuschbett zu integrieren und ihn dadurch nicht mehr wahrzunehmen. Auch mit der pulsierenden Signal-Therapie (PST) erzielte man in der Vergangenheit große Erfolge. Sie wird eigentlich bei Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen eingesetzt, um Knorpelzellen durch elektrische Impulse wieder zum Wachstum anzuregen.