Osteoporose II

Osteoporose – stabile Knochen bis ins hohe Alter

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01.04.2002

Jede dritte Frau über 55 Jahre leidet unter Osteoporose, im Volksmund Knochenschwund genannt. Auch Männer sind immer stärker betroffen. Der Altenbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2000 stellt fest, dass Osteoporose bei Senioren als subjektiv beschwerlicher wahrgenommen wird als Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schlimmer noch: In Deutschland brechen sich über 100.000 Menschen mit Osteoporose die Hüfte. Jeder fünfte Patient nach einer Hüftfraktur ist nach sechs Monaten tot, belegen Zahlen, die auf einem internationalen Kongress in den USA im Februar 2002 diskutiert wurden.

Ist Osteoporose demnach eine Volkskrankheit? Die entsprechenden Experten bejahen diese Frage und verweisen auf geschätzt etwa sechs Millionen Betroffene hier zu Lande und sehen einen Handlungsbedarf vor allem bei der Vorbeugung.

Etwa bis zum 35. Lebensjahr überwiegt der Knochenaufbau, danach reduziert sich die Knochensubstanz, mit 70 Jahren um etwa ein Drittel. So weit ist es ein ganz normaler Vorgang. Von Osteoporose sprechen Mediziner erst, wenn der Knochenschwund entschieden schneller voran geht und zu viel Knochensubstanz weggezehrt ist. Häufig bemerkt man nichts von einer beginnenden Osteoporose. Sie wird deshalb gerne auch als „stiller Dieb“ oder „heimliche Krankheit“ bezeichnet.

Auch bei der Entstehung der Osteoporose ist jeder seines Glückes bzw. besser Skelettes Schmied. Im Kindesalter und in der Erwachsenenzeit bis etwa 35 Jahre entscheidet sich über die Ernährung und sportliche Fitness, welche Substanz der Knochen hat, aus wie viel Kalzium er besteht. Je besser der Knochenaufbau in jungen Jahren, desto geringer der altersgemäße Abbau und schließlich die Gefahr einer Osteoporose.

Was gilt es zu beachten? Wichtig ist die Vorsorge. Bei der Ernährung sind nur wenige, aber wichtige Faustregeln zu beachten. Eine gesunde Mischkost ist das A und O. Am wichtigsten ist die Kalziumzufuhr über Milch und Milchprodukte wie z. B. Käse, aber auch grünes Gemüse. Umgekehrt heißt es den Kalziumräuber Phosphat zu vermeiden. Für Kinder heißt deshalb eine Devise mehr Milch, weniger Cola! Auch Vitamin D ist wichtig! Es sorgt dafür, dass Kalzium in die Knochen eingebaut wird. Regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne – in den Sommermonaten reichen 10 Minuten täglich – sorgt dafür, dass das aufgenommene Vitamin D auch für den Körper verfügbar ist. Dies gilt vor allem für ältere Personen, die sich zu selten im Freien aufhalten. Regelmäßige Bewegung und Sport fördert direkt den Aufbau der Knochen, die sich durch die an ihm wirkenden Muskelreize stärken.

Damit wirklich jeder seines Skelettes Schmied wird, plant das „Gesundheitsnetz Region Alzey e. V.“ Aktionen gegen die Entstehung, also zur Vorbeugung, der Osteoporose. Am Mittwoch, den 8. Mai 2002 um 18 Uhr wird im Infocenter der Volksbank Alzey in der Hospitalstraße 15 ein Osteoporoseforum stattfinden. Es werden referieren die Dres. Gabler und May aus Alzey zur Prophylaxe, Diagnose und Therapie der Osteoporose, dann der Gynäkologe Dr. Lange aus Alzey speziell zur hormonellen Therapie und Dr. Hadji aus Marburg wird die Osteoporose nach endokrinologischen („die Drüsen betreffend“) Aspekten beleuchten. Moderiert wird die Veranstaltung von Herrn Sanitätsrat Dr. Günter Gerhardt aus Wendelsheim.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können im Verlauf der Veranstaltung ein Gutscheinheft zur Osteoporoseprophylaxe für 50 Euro erwerben mit folgendem Inhalt:

1 Gutschein für eine Ultraschall-Knochendichtemessung

1 Gutschein für 5 x 1 Stunde Krankengymnastik

1 Gutschein für 1 Stunde Ernährungsberatung

1 Gutschein für eine abschließende ärztliche Beratung.

Um gleich die Frage von Kritikern zu beantworten, warum dieses Gutscheinheft Geld kostet: Die Osteoporoseprophylaxe ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, weswegen z. B. – viele Patienten werden sich daran erinnern – die Knochendichtemessung aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen gestrichen wurde, zumindest im Rahmen der Früherkennung (wenn es im Rahmen der Osteoporose z. B. zu Wirbeleinbrüchen gekommen ist, wird die Knochendichtemessung wieder bezahlt).

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