11.07.2003
Das Kniegelenk wird aus den Gelenkflächen des Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfes gebildet. Diese beiden Knochen treten nicht in direkten Kontakt miteinander, zwischen ihnen liegen zwei kleine Knorpelscheiben, die die Form eines Halbmondes haben, der Innen- und Außenmeniskus. Die Menisken sorgen dafür, dass der Oberschenkelknochen nicht vom Schienbeinkopf rutscht und wirken zudem als Stoßdämpfer. Wird die Belastung jedoch zu groß, können Schäden auftreten. Dies geschieht vor allem bei Sportunfällen, aber auch Sportarten wie Fußball, bei denen abrupte Drehbewegungen vollzogenen werden, oder Ski fahren stellen eine wahre Zerreißprobe für die Menisken dar. Inwieweit die Menisken beschädigt sind, wird heute durch eine Kniespiegelung, Arthroskopie, festgestellt. Mit der gleichen Methode kann auch der beschädigte Knorpel ganz oder teilweise entfernt werden. Doch das hilft den Patienten oft nur kurzfristig, außerdem führt die Entnahme des „Stoßdämpfers“ auf lange Sicht zu einem schmerzhaften Verschleiß (Arthrose) im Knie. Mit einer neuen Methode aus den USA will man diesen Spätfolgen vorbeugen. Es wird dabei ein künstliches Material eingesetzt, das den defekten Meniskus zwar nicht direkt ersetzt, jedoch den Nährstoff dafür liefert, sodass neues knorpelähnliches Gewebe nachwächst. Dieses CMI (Collagen Meniskus Implantat) besteht aus hochreinen tierischen Collagenfasern, die den menschlichen Fasern im Meniskus sehr ähnlich sind. Es wird als schwammartige, halbkreisförmige Schablone ins Kniegelenk eingepflanzt. Nach zwölf Monaten hat das körpereigene Gewebe die Leitschiene komplett ersetzt. Es unterscheidet sich dann nicht mehr von einem natürlich gewachsenen Meniskus. Auch in Deutschland wenden bereits einige Mediziner das viel versprechende Verfahren an. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Behandlung mit dem Collagen Implantat nur in Ausnahmefällen. Vor dem Eingriff sollte man sich mit seiner Krankenkasse besprechen.