Kopfschmerz – 2

Was tun bei Kopfschmerzen?

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Kopfschmerzen sind bei vielen Menschen ein häufiger Begleiter im Alltag. Ihre Ursachen sind mannigfaltig und oft nicht einfach zu durchschauen. In der Werbung findet sich eine Vielzahl von Schmerzmitteln, sogenannten Analgetika, die eine Wirkung bei sämtlichen Arten von Kopfschmerzen versprechen.
Doch nicht immer muss man direkt zu Schmerzmitteln greifen, zumal diese bei regelmäßiger Einnahme die Schmerzen paradoxerweise sogar verschlimmern können. Folgende einfache Tricks kann jeder leicht zuhause ausprobieren:
1. Trinken Sie genug? Ein gesunder Erwachsener sollte 2-3 l pro Tag trinken, an heißen Tagen sogar mehr. Trinkt man über längere Zeit zu wenig, so kann dies zu Krämpfen und Kopfschmerzen führen. Aber Vorsicht! Herz- oder nierenkranke Menschen sollten die erlaubten Trinkmengen zuvor mit dem Hausarzt abklären, da hier ggf. eine Beschränkung herrscht.
2. Frische Luft und Sonnenschein. Erinnern Sie sich noch, wann Sie das letzte Mal so richtig durchgelüftet haben? Nein? Dann ist es höchste Zeit mal die Fenster aufzureißen oder gleich einen schönen Spaziergang einzuplanen. Denn frische Luft und Sonne wirken wahre Wunder bei Kopfschmerzen, zumal diese in einer stickigen Wohnung durch die Unterversorgung mit Sauerstoff entstehen können.
3. Halten Sie sich gerade? In der Generation Smartphone und Tablet klagen die Menschen gehäuft über Verspannungen im Nackenbereich. Aber auch ohne Nutzung dieser technischen Neuerungen kann es vermehrt zu Fehlhaltungen kommen. Diese können sich schließlich auch als Kopfschmerzen äußern. Also stellen Sie sich vor den Spiegel und beobachten Sie sich im Alltag: Halten sie den Rücken krumm oder gar die Schultern schief? Dann könnte hier das Problem liegen und eine Vorstellung beim Orthopäden sinnvoll sein.
4. Entspannung gegen Verspannung. Wer nicht gleich zum Arzt möchte kann es auch erst einmal eigenständig mit Entspannung versuchen. Hier eignen sich zum Beispiel Wärmekissen oder –salben, aber Vorsicht: Zu große Hitze kann zu Verbrennungen führen. Hier gilt: Nur solange es angenehm ist! Manchen Leuten wiederum hilft auch eine kühle Kompresse auf Stirn und Augen, gerne mit Minzöl getränkt. Auch eine Massage kann helfen um Verspannungen zu lockern und vielleicht sogar Stress abzubauen.
5. Was bereitet Ihnen Kopfzerbrechen? Denken Sie mal nach, wie lange Sie in den letzten Tagen wirklich zur Ruhe kamen, denn auch ein zu wenig an Schlaf und vermehrter Stress können Ursache für Kopfschmerzen sein. Vielleicht also lieber mal einen Gang zurückschalten, ein paar Tage halblang machen und erst danach mit umso mehr Energie und freiem Kopf wieder Vollgas geben.
6. Natur pur. Verschiedenen Dingen aus der Natur wird eine natürliche Wirkung gegen Kopfschmerzen zugeschrieben. So etwa wirken Zitronenmelisse, Pestwurz, Wacholder oder Pfefferminz gleich doppelt: Zum einen durch den Wirkstoff, zum anderen hilft eine Kanne Tee auf dieser Basis den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Wer die Raumluft zusätzlich zum Lüften etwas aufpeppen möchte, der ist mit entspannendem Lavendelöl gut beraten.
Grundsätzlich lassen sich folgende Arten von Kopfschmerzen unterscheiden:
Cluster-Kopfschmerz, auch Binge-Horton-Neuralgie genannt. Der Cluster-Kopfschmerz tritt streng nur auf einer Seite des Kopfes auf und hier vor allem in der Schläfe und hinter dem Auge. Das Auge kann dabei gerötet sein und tränen, die Pupille ist teilweise eng, das Augenlid kann geschwollen sein. Im Anfall treten die Schmerzen ähnlich Koliken wiederkehrend und sehr stark auf, es folgen Monate bis Jahre der Symptomfreiheit. Zudem kommt es zu einer Rötung des Gesichtes mit Schwitzen und einer teils verstopften, teils laufenden Nase. Die Betroffenen sind sehr unruhig und haben einen hohen Bewegungsdrang. Teilweise treten auch Beschwerden wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit hinzu, was eine Unterscheidung von der nächsten Form des Kopfschmerzes nicht eben einfach macht.
Die Migräne, ist wohl eine der bekanntesten Kopfschmerzarten. Teilweise kündigt sich ein Anfall wenige Stunden bis mehrere Tage im Voraus schon an. Hier treten bereits unspezifische Symptome wie Stimmungsschwankungen, innere Unruhe oder Heißhungerattacken auf. Etwa eine Stunde vor Beginn der Beschwerden tritt bei manchen Menschen eine sogenannte „Migräne-Aura“ auf. Diese ist gekennzeichnet durch sogenannte „Neurologische Ausfälle“ wie etwa Sehstörungen, Sprachstörungen, Wahrnehmungsstörungen und teilweise sogar Lähmungen. Die Kopfschmerzen selber beginnen häufig im Nacken und ziehen dann, wie beim Clusterkopfschmerz in eine Seite des Kopfes, gerne auch in den Bereich der Schläfen und haben einen pochenden Charakter. Anders als beim Clusterkopfschmerz verstärken sich die Beschwerden bei Bewegung, sodass die meisten Betroffenen von sich aus lieber Ruhe halten wollen. Auch das Aufhalten in dunklen Räumen trägt oft zur Linderung der Symptome bei.
Als Begleitsymptome treten Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.
Der Spannungskopfschmerz ist eine weitere häufige Ursache für Kopfschmerzen. Charakteristisch ist hierbei, dass die Beschwerden als eher leicht bis mittelschwer angegeben werden und den gesamten Kopf betreffen. Körperliche Aktivität hat anders als bei der Migräne keinen negativen Einfluss auf die Symptome. Ebenso treten in den meisten Fällen keine Begleitbeschwerden wie Übelkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit auf. Die Charakteristik des Schmerzes wird als drückend und ziehend beschrieben. Eine entsprechende Attacke kann bis zu sieben Tage andauern. Seinen Namen erhält diese Art des Kopfschmerzes dadurch, dass die bisher noch nicht sicher geklärte Ursache unter anderem in einer Verspannung der Nackenmuskulatur oder auch einem Knirschen mit den Zähnen vermutet wird.  
Neben diesen drei Hauptvertretern gibt es noch viele weitere Ursachen für Kopfschmerzen. Wenn die oben genannten Tipps und Tricks nicht helfen, so können die einschlägigen Analgetika hilfreich sein. Bei persistierenden oder erstmalig sehr heftig auftretenden Kopfschmerzen ist aber ein Besuch beim Arzt unabdingbar, um eine bedrohliche Ursache auszuschließen oder aber auch spezifische Medikamente, wie etwa die Triptane bei der Migräne zu verschreiben. Manchmal liegt die Ursache auch gar nicht direkt da wo die Schmerzen sind und eine Überweisung zum Augen- oder Zahnarzt muss erfolgen.
Hilfreich bei lang anhaltenden oder immer wieder kehrenden Kopfschmerzen kann es sein ein Kopfschmerztagebuch zu führen, das unter anderem  die Stärke der Schmerzen, Begleitsymptome, sowie Dauer und Häufigkeit erfasst. So kann sich der Arzt einen guten Überblick verschaffen und seine Verdachtsdiagnose formulieren.

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