11.07.2003
… und leben Sie nach der Mittelmeer-Diät. Sie ist ideal für Genießer, denn Sie haben die freie Auswahl zwischen den leckersten Gerichten – und holen sich den Urlaub nach Hause, ein Leben lang. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Sie bleiben langfristig gesund,
es gibt keine strikten Essverbote,
die Mittelmeer-Kost ist einfach und alltagstauglich,
kein lästiges Kalorien- und Fettzählen schmälert die Lust am Essen,
selbst im Restaurant muss man nicht darauf verzichten und
sie bedeutet Genuss pur
Doch was steckt eigentlich hinter der „Mittelmeer-Diät“?
Es handelt sich dabei keinesfalls um eine Kranken- oder Schonkost, sondern um eine allgemein gesündere Ernährungsweise. Der Begriff geht auf die so genannte „Sieben-Länder-Studie“ zurück, die schon 1952 in Europa unter der Leitung von Ancel Keys begonnen und durch zahlreiche heutige Untersuchungen bestätigt wurde. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum die Bevölkerung vieler Mittelmeerländer, vor allem die Bewohner Kretas, wo ein Lebensalter von 100 Jahren und mehr nichts Außergewöhnliches ist, extrem selten an Herzerkrankungen wie Arteriosklerose oder Infarkten litten.
Bei allen Unterschieden, die es zwischen Griechenland, der Türkei, Italien und Spanien gibt, die Gemeinsamkeiten waren und sind auffällig: Die Menschen im Süden Europas bewegen sich viel im Freien (früher aufgrund harter, körperlicher Arbeit) und ernähren sich ganz typisch:
mit reichlich heimischem, frischem Obst und Gemüse,
vielen Kräutern und Knoblauch,
gehäuftem Verzehr von Getreideerzeugnissen, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen,
seltenen Fleischgerichten und Süßigkeiten sowie
regelmäßigem Fisch-, Käse- und Joghurt-Mahlzeiten.
Doch die herausragendste kulinarische Gemeinsamkeit ist die Verwendung von Olivenöl. Salate und andere Gerichte „schwimmen“ förmlich in diesem „Gold des Südens“.
Hier setzten weitergehende Forschungen der Wissenschaftler an. Sie fanden heraus, dass Olivenöl, besonders das hochwertige, kaltgepresste öl, einen hohen Anteil an so genannten einfach ungesättigten Fettsäuren hat und konnten daraus Rückschlüsse auf die seltenen Herzerkrankungen der Kreter und ihrer südeuropäischen Nachbarn ziehen.
Die einfach ungesättigten Fettsäuren nämlich beeinflussen die Blutfettwerte (Cholesterin) positiv. Sie führen sogar zu einer Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins, ohne dabei das „gute“ HDL-Cholesterin zu vermindern. Ein zu hoher LDL-Cholesterinspiegel dagegen trägt dazu bei, Ablagerungen zu fördern und Arterien zu verengen. Die Folgen sind Herzinfarkt oder Schlaganfall.übrigens: Noch eine mediterrane Angewohnheit ist nachahmungswürdig: Trinken Sie zum Essen (!) ein Glas Wein. Die darin enthaltenen Polyphenole (Pflanzenstoffe) rücken schädlichen freien Radikalen (aggressiven Sauerstoffmolekülen) im Körper auf die Pelle und senken damit nicht nur ebenfalls das Risiko für Arteriosklerose, sondern auch für Krebserkrankungen. Also: Doppelt vorbeugen hält ein Leben lang!