Defibrillatoren

Lebensretter kommt in Laienhände

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11.07.2003

Zehn Minuten dauert es durchschnittlich, bis Rettungsteams Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen defibrillieren, das heißt, eine Elektroschockbehandlung durchführen, damit das Herz wieder regelmäßig schlägt. Das ist viel zu lange, um nicht mehr zu reparierende Schäden des Gehirns zu vermeiden. Auf Grund guter Erfahrungen in den USA setzen nun auch Deutschlands Notfallmediziner auf die Frühdefibrillation durch geschulte Laien. Nachdem das Pilotprojekt in München erfolgreich verlaufen ist, zieht die Bundeshauptstadt Berlin jetzt nach. Ein solche Defibrillator ist so leicht zu bedienen wie ein Handy und ein solcher halbautomatischer Defibrillator für Laien befindet sich zum Beispiel auf U-Bahn-Steigen neben der Notrufsäule hinter Glas. Bei einem Notfall spricht der Helfer mit der Leitstelle, diese gibt per Fernsignal den Defibrillator frei und fordert sofort einen Notarzt an. Der Laie klebt die Elektroden auf die entblößte Brust des Patienten, folgt den Anweisungen des Gerätes und löst gegebenenfalls den Elektroschock per Taste aus. Die Notfallmediziner sind sich sicher: Durch beherztes Eingreifen geschulter Laien könnten deutlich mehr Menschen den plötzlichen Herzstillstand überleben.

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