29.12.2004
Es kann leicht passieren: beim Schneiden der Heckenrosen reißt man sich die Fingerkuppe an den scharfen Dornen auf, oder man schneidet sich mal beim Aufsammeln der Glasscherben. Eine Wunde hat man sich schnell geholt. Gewöhnlich ist das ja auch nichts Schlimmes, so lange Sie bei jeder Verletzung auf die gründliche Desinfektion mit Jod oder Alkohol achten. Durch die Desinfektion verhindern Sie nämlich, dass Erreger wie beispielsweise Strepto- oder Staphylokokken über die Wunde in Ihren Körper gelangen. Wenn dies durch eine unsachgemäße Behandlung der Wunde doch geschieht, kann es in besonders schlimmen Fällen sogar zu einer Blutvergiftung kommen. Ein Blutvergiftung, oder Sepsis, muss aber nicht nur durch Wunden entstehen; sie kann ebenso gut durch chronische Entzündungsherde (wie etwa Zähne oder Mandeln) ausgelöst werden. Die Erreger des Herdes verteilen sich dann über die Lymphbahnen im Organismus. Typische Symptome, die auf eine Blutvergiftung hindeuten, sind Fieber (in seltenen Fällen aber auch eine zu niedrige Körpertemperatur), Schüttelfrost, ein allgemeines, schweres Krankheitsgefühl, unter Umständen bläuliche bzw. rötliche Streifen an Armen und Beinen. Treten diese Krankheitszeichen auf, müssen Sie unbedingt sofort einen Arzt informieren. Denn je früher die Behandlung einsetzt, desto größer sind auch die Heilungschancen. In der Regel werden zunächst Bakterienkulturen angelegt, um herauszufinden, um welchen Erreger es sich handelt. Danach folgt eine medikamentöse Therapie mit dem entsprechenden Antibiotikum. Aber wie gesagt, schnelles Handeln ist absolut notwendig. Schließlich enden immer noch viele Sepsen tödlich. Denken Sie daran: desinfizieren Sie eine Wunde immer gewissenhaft mit Jod oder Alkohol. Ein chronischer Entzündungsherd kann das Immunsystem prinzipiell immens schwächen und – wie erwähnt – zu einer Blutvergiftung führen; sie sollte daher unbedingt ärztlich überwacht werden.