Alkohol II

Ein Gläschen in Ehren …im Sommer aber bitte erst abends!

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Wer träumt bei dieser Sommerhitze nicht schon einmal von einem kühlen Weizenbier, aber Vorsicht, das kann gesundheitsschädlich sein und bei größeren Mengen Alkohol sogar lebensgefährlich.

So mitten im Hochsommer fühlen sich viele Menschen so richtig wohl, viele haben Urlaub, das bedeutet Erholung, Faulenzen und Spaß haben. Getrübt wird das Wohlbefinden gelegentlich durch eine drückende Schwüle, aber hier gibt es Abhilfe, vor allem in Form von erfrischenden Getränken. Am Arbeitsplatz wäre das sicher ein Früchtetee, ein Orangensaft oder Mineralwasser, aber jetzt in den Ferien gönnen wir uns auch tagsüber mal ein kühles Helles oder eine Weinschorle. Damit sollte man aber gerade während der großen Sommerhitze vorsichtig umgehen, vor allem aus gesundheitlichen Gründen:

Der Alkohol erweitert die Blutgefäße, auch im Bereich der Haut, es kommt zu einer starken Durchblutung, in der Folge wird stärker geschwitzt. Dadurch verlieren wir Wasser und Elektrolyte, die müssen ersetzt werden, was durch die euphorisierende Wirkung des Alkohols leicht vergessen wird. Übrigens, alkoholische Getränke fördern die Ausscheidung, so dass sie als Ersatz beim Schwitzen nicht in Frage kommen. In der Folge kann das der Organismus nicht mehr verkraften, es droht ein Kreislaufkollaps und schlimmstenfalls der Hitzschlag. Dazu kommt es, wenn der Körper die Schweißbildung einstellt und ein Wärmestau entsteht. Betroffene haben einen hochroten Kopf, heiße, trockene Haut, einen stumpfen Gesichtsausdruck, einen taumelnden Gang und eine sehr hohe Körpertemperatur. Hier muss dann sofort gehandelt werden. Das bedeutet, den Patienten an einem kühlen Ort lagern, die Kleidung weit öffnen, Luft zufächeln, den Körper in feuchte Tücher wickeln und diese ständig mit Wasser besprengen. Ist der Patient bei Bewusstsein, sollte ihm etwas zu trinken angeboten werden.

Viele Unfälle passieren gerade in der Sommer-Urlaubs-Zeit unter Alkoholeinfluss. Da wären zunächst einmal die Autounfälle: Sie passieren besonders leicht in Gegenden, wo man sich nicht richtig auskennt, vor allem in den Bergen und in Ländern mit schlechten Straßen. Der Urlaubssport, wo uns der Körper nicht nur seine Grenzen, sondern auch die Dringlichkeit der regelmäßigen Bewegung aufzeigt, ist unter Alkoholeinfluss ebenfalls nicht ungefährlich, da dann die Signale des Organismus „stopp, es reicht!“ nicht wahrgenommen werden. Auch hier droht dann ein Kreislaufkollaps mit den beschriebenen Folgen. Besonders Schwimmen und Tauchen kann lebensgefährlich werden. So empfehlen erfahrene Sporttaucher zwischen der Alkoholaufnahme und dem nächsten Tauchgang 8 bis 12 Stunden zu warten.

Auch auf Flugreisen sollte man keinen oder nur wenig Alkohol trinken, da er harntreibend wirkt und somit die Austrocknung verstärkt. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kaffee und schwarzen Tee. So kann es dann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Abgeschlagenheit kommen und es verstärkt sich vor allem durch ein „dicker werdendes Blut“ die Thrombosegefahr.

Für viele Urlauber, vor allem Jugendliche, ist es Mode geworden, sich schon tagsüber am Strand regelrecht „volllaufen zu lassen“, Ballermann lässt grüßen! Der Kreislauf verkraftet bei diesen jüngeren Menschen diese Alkoholüberschwemmung meist noch ganz gut, nicht aber die Hemmschwelle für das Gemüt, sprich die Aggressivität nimmt zu, es kommt zu Streitereien mit körperlichen Gewaltausbrüchen und den entsprechenden schweren Verletzungen. Aber auch wenn alles friedlich verläuft, scheut man müde und alkoholisiert den Rückweg ins Hotel, schläft in den frühen Morgenstunden am Strand ein und wacht dann um die Mittagszeit mit einem schweren Sonnenbrand, sprich großflächigen Hautverbrennungen auf.

Auf keinen Fall soll mit diesen Warnungen der Alkoholgenuss in den Sommerferien geschmälert werden, gegen ein Glas Weizenbier im Schatten am Strand ist sicherlich auch nichts zu sagen, solange es bei einem Glas bleibt…. Empfehlenswerter ist allerdings der Genuss von Bier oder Wein zu einem guten Abendessen. Falls der Alkoholgenuss nicht zu üppig ausfällt, wird so sogar das Einschlafen in fremden Betten oder auf Luftmatratzen im Urlaubsland erleichtert.

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