Für viele ist es zur Gewohnheit geworden – das tägliche Glas Bier oder Wein. Gegen so ein „Gläschen in Ehren“ kann in der Regel auch nichts gesagt werden, aber den völlig risikofreien Alkoholkonsum, vor allem in größeren Mengen, gibt es nicht. Unbedenklich, gesund und fast risikoarm sind für Männer dreimal ein Viertel Liter Bier oder dreimal ein Achtel Liter Wein pro Tag und für Frauen zweimal ein Viertel Liter Bier oder zweimal ein Achtel Liter Wein. Immerhin enthält Bier neben Alkohol und Wasser auch Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und natürliche Geschmacksstoffe. Wein besteht aus Wasser, Alkohol und den verschiedensten gesunden Inhaltsstoffen. So wird durch Wein und Bier der Cholesterinspiegel gesenkt und auch die Thromboseneigung. Damit wird der Blutfluss im Herz-Kreislauf-System gefördert, was die Gefahr, an einer Verkalkung (Arteriosklerose) zu erkranken, deutlich mindert. Auch senken Wein und Bier in Maßen genossen den Blutdruck, sie beeinflussen günstig den Blutzucker und heben die Konzentration des weiblichen Hormons Östrogen an. Daneben enthalten Bier und Wein auch Energie, die wir brauchen für das tägliche Leben. Aber Vorsicht, ein Zuviel an Energiezufuhr wird als Speck angesetzt.
Größere Mengen – man spricht von Alkoholmissbrauch – können leider schaden. Hier sind vor allem zu nennen Schäden der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes und des Herzens. Die positive Auswirkung auf den Blutdruck kann sich bei größeren Mengen auch umkehren, das heißt, es kommt zum Bluthochdruck. Zu viel Alkohol schädigt leider auch unser Immun-Abwehrsystem, kann dann auch zu einem Durcheinander der Hormone führen, was MANN vor allem im Bett zu spüren bekommt (Impotenz). Kleinere Mengen dagegen können die Sexualität durchaus beflügeln, MANN und FRAU trauen sich mehr zu, anregende Fantasien werden in das Liebesspiel eingebaut.
Die Frage, ob mir persönlich der Alkohol nun nutzt oder schadet, muss in jedem Fall mit dem Hausarzt besprochen werden.
Abschließend muss ich leider etwas Wasser in den Wein schütten: Alkohol kann auch süchtig machen. Daran sollte man denken, wenn jemand Alkohol trinkt ohne aufzuhören, nämlich bis er nicht mehr kann, die/der Betroffene trotz des festen Willens, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen, trotzdem weiter trinkt (Suchtdruck) und wenn beim Abhängigen für den Fall, dass er keinen Alkohol mehr bekommt, typische Entzugssymptome wie Nachtschweiß, Stimmungsschwankungen und in schweren Fällen auch Halluzinationen auftreten. Besteht der Verdacht auf Alkoholsucht, ist der wichtigste Schritt, sich der Ärztin/dem Arzt des Vertrauens gegenüber zu „outen“. Die entsprechenden Behandlungsschritte können dann eingeleitet werden.